Sowohl Russland als auch die Ukraine kämpfen um die russisch besetzte Stadt Kreminna im Oblast Luhansk nahe der Grenze zur Region Donezk. Die strategisch wichtige 20.000-Einwohner-Stadt ist das Tor zu den Städten Lyssytschansk und Sjewjerodonezk, die als Verbindung zu anderen Regionen in der Ukraine gelten. Aktuell befinden sie sich noch in russischer Hand.
Doch die Ukraine setzt alles daran, sie sich zurückzuholen. Laut einem Bericht der „New York Times“ liefern sich die russischen und ukrainischen Streitkräfte erbitterte Artilleriekämpfe um Dörfer und Autobahnen bei Kreminna. Für ihre Offensive auf Kreminna soll die Ukraine sogar Soldaten aus der Region Charkiw abgezogen haben, berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur „RBK Ukraina“.
Die russischen Streitkräfte hatten angesichts der immer näher kommenden ukrainischen Truppen in den vergangenen Tagen ihre Frontlinie erheblich verstärkt. Vitaly Kiselyov, ein von Russland eingesetzter Beamter in Luhansk bezeichnete die Lage als „sehr angespannt“.
Sollte Kreminna in die Hände der Ukraine zurückfallen, würden mit der Stadt auch strategisch wichtige Verkehrsrouten nach Lyssytschansk und Sjewjerodonezk in ukrainische Hände fallen. „Die Russen haben verstanden, dass, wenn sie Kreminna verlieren, ihre ganze Verteidigungslinie fallen wird“, betonte Serhij Haidai, Gouverneur von Luhansk auf Telegram.