Der Ukrainer Vladimir Nikolaevich Saychuk kämpfte unter Zwang für die russische Armee. Aktuell befindet er sich in ukrainischer Gefangenschaft und erzählte in einem Interview mit dem Youtuber Volodymyr Zolkin von den hohen Verlusten der Wagner-Söldner.
Saychuk wurde am 3. November nach Krasnodar in Russland gebracht und von dort aus in die Region Luhansk entsendet. Er wurde weder medizinisch untersucht, noch fand eine militärische Schulung vor seinem Einsatz statt, so berichtet der Mann. Seine Aufgabe war es, Leichen in der Region Bachmut zu bergen, wo er nach eigenen Angabe zehn Tage arbeitete. Dabei habe er auf nur 30 Metern Fläche die Überreste von 55 Kämpfern gefunden. Die meisten von ihnen sollen Wagner-Kämpfer gewesen sein. Viele der Leichen hätten rote und/oder weiße Armbänder getragen. Dabei steht rot für HIV und weiß für Hepatitis.
Auch das ukrainische Verteidigungsministerium bestätigt, dass Russlands privates Militärunternehmen Wagner infektiöse Männer rekrutiere. Saychuk berichtet, dass das Verhältnis von Getöteten zu Verwundeten drei zu eins lag. Normalerweise beträgt das Verhältnis bei Kriegen eins zu drei.