Weil sich die iranischen WM-Spieler offen gegen das autoritäre Mullah-Regime gestellt haben, werden ihre Familien nun als Druckmittel eingesetzt.
Konkret droht den Spieler-Familien nun Gefängnis und Folter, wenn sich die Spieler nicht „benehmen“, berichtet „CNN“ unter Berufung auf einen WM-Sicherheitsbeauftragten. Nach dem Spiel gegen England seien die Spieler zu einem Treffen mit der iranischen Revolutionsgarde vorgeladen worden, bei dem die Drohungen deutlich gemacht wurden. Offenbar klappte Irans erster Ansatz nicht: Den Spielern seien zu WM-Beginn „Geschenke und Autos“ als Belohnung für politisch angemessenes Verhalten versprochen worden. Dennoch zeigten die Spieler klare Kante, indem sie zum Auftakt die Nationalhymne nicht mitsangen und Kapitän Ehsan Hajsafi sich mit den iranischen Protesten solidarisierte.
Schon vor dem zweiten Spiel gegen Wales sangen die Spieler die Hymne mit, teilweise mit geschlossenen Augen oder mit starrem Blick. Dutzende Offiziere der Iranischen Revolutionsgarde würden bereits zur Überwachung der iranischen Spieler eingesetzt, die sich nur innerhalb der Mannschaft bewegen dürfen. Zudem setze das Regime auf Hunderte oder gar Tausende Schauspieler, um bei den Fans ein falsches Gefühl der Unterstützung zu erzeugen.