Die geplante Festnahme eines Bolsonaro-Anhängers führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Hauptstadt Brasiliens. Nach Jair Bolsonaros Wahlniederlage wirft ihm sein Nachfolger vor, er ermutige seine Unterstützer zu gewaltsamen Protesten. „[Er] hat seine Niederlage noch immer nicht anerkannt und stachelt diese faschistischen Demonstranten an“, Präsident Lula über Bolsonaro.
Anhänger des abgewählten Präsidenten hatten in der Hauptstadt Brasilia Autos und Busse in Flammen gesetzt und versucht, das Polizeipräsidium zu stürmen. Die Polizei sei mit Gummigeschossen und Tränengas gegen die Demonstranten vorgegangen, die mit Steinen warfen und sich mit Stöcken bewaffnet hatten. Ausgelöst wurden die Proteste, weil das Oberste Gericht die Festnahme eines Bolsonaro unterstützender indigenen Anführers beschloss. Er soll zu „anti-demokratischen“ Drohungen und Gewalt gegen Lula aufgerufen haben. Außerdem soll er eine Demonstration vor dem Hotel geplant haben, in dem sich Lula derzeit aufhält.
Der linksgerichtete Wahlsieger Lula hatte die Präsidentschaftswahlen Ende Oktober gegen den rechtsradikalen Bolsonaro knapp gewonnen. Der neue Staatschef soll sein Amt am 1. Januar antreten.