Der russische Oligarch Dmitri Mazepin hat offenbar seine beschlagnahmte Luxusjacht entführen lassen. Die 22 Meter lange Aldabra wurde wegen EU-Sanktionen auf Sardinien festgesetzt und verschwand im Sommer auf mysteriöse Art aus dem Hafen. Das berichtet die britische Zeitung „The Guardian“.
Trotz der Sanktionen konnte das Schiff im Juni den Hafen von Olbia offenbar verlassen – nur wenige Stunden bevor die Behörden nachweisen konnten, dass die Jacht Mazepin gehört. Mazepin hat zu diesem Zweck offenbar eine ausländische Firma engagiert. Diese habe einen Kapitän zur Verfügung gestellt, der die Jacht aus dem Hafen führen konnte. Wo sich das Schiff jetzt befindet, ist unklar.
Wie die Polizei weiter erklärte, drohen allen Beteiligten eine Strafe von bis zu 500.000 Euro. Dmitri Mazepin ist Mehrheitsaktionär und Miteigentümer des Bergbaukonzerns Uralkali. Der 54-Jährige gilt als Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin. Zudem ist er Vater des ehemaligen Formel-1-Rennfahrers Nikita Mazepin, der kurz nach Beginn des Ukraine-Krieges sein Cockpit beim US-Team Haas verlor.