Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine jährliche Pressekonferenz abgesagt. Es wäre das erste Mal in zehn Jahren, dass die Veranstaltung, die traditionell am 23. Dezember eines jeden Jahres gehalten wird, nicht stattfindet. In der Regel dauert die Konferenz, an der dutzende russische und ausländische Journalisten teilnehmen, mehrere Stunden – 2022 waren es mehr als vier.
Das britische Verteidigungsministerium gab auf Twitter bekannt, dass die Absage der Pressekonferenz mit Sorgen über eine Antikriegsstimmung in Russland einhergehen könnte. Die Pressekonferenz sei ein wichtiger Teil von Putins Terminkalender. Oftmals sei dadurch versucht worden, die vermeintliche Integrität des Präsidenten zu verdeutlichen. Kreml-Beamte seien außerdem besorgt, dass es zu einer nicht genehmigten Diskussion über die „militärische Spezialoperation“ kommen könnte. Der Präsident des meist sanktionierten Landes der Welt wird dieses Jahr somit weder Fragen zur Außenpolitik noch zu Alltagsproblemen der Russen beantworten.