Russland soll Verbindungen zu mutmaßlichen „Reichsbürgern“ haben und deren Plan zum Sturz der Regierung in Deutschland unterstützen. Am Mittwoch wurden 22 mutmaßliche „Reichsbürger“ festgenommen, darunter auch frühere Offiziere und Polizeibeamte. Ihnen wird vorgeworfen, Mitglieder einer terroristischen Vereinigung zu sein, mit dem Ziel das politische System zu stürzen. Dem Generalbundesanwalt zufolge, wollten die Terroristen mit den alliierten Siegermächten des Zweiten Weltkriegs über eine neue staatliche Ordnung in Deutschland verhandeln.
Laut Mitteilung der Bundesanwaltschaft sei zentraler Ansprechpartner für diese Verhandlungen aus Sicht der Vereinigung derzeit ausschließlich die Russische Föderation. Offenbar sollen Mitglieder der mutmaßlichen terroristischen Vereinigung gezielt den Kontakt zu russischen Vertretern in Deutschland und die Nähe Russlands suchen. Verbindungen zwischen den Verschwörern und Russland würden die von den Reichsbürgern ausgehende Gefahr noch einmal deutlich erhöhen, so Günter Krings weiter.
Russland-Experte Jakub Janda zufolge habe Russland bereits mehrmals seine Sicherheitsdienste genutzt, um sich mit „Anti-Establishment-Bewegungen“ im Westen zu verbünden. „Gerade jetzt, wo der Kreml seinen Krieg in der Ukraine ausficht, braucht Moskau jede Art von Ablenkung bei den militärischen Unterstützern der Ukraine“, so Forschungsdirektor des tschechischen „European Values Zentrum für Sicherheitspolitik“ Jakub Janda in BILD.