Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldner-Gruppe „Wagner“ hat offenbar politische Ambitionen in Russland. Wie das Kreml-kritische Portal „Meduza“ berichtet, soll Prigoschin eine politische Bewegung planen, aus der sogar eine neue Partei entstehen könne.
Bereits im Jahr 2021 hatte Prigoschin versucht, die nationalistische Partei „Rodina“ im russischen Parlament zu übernehmen. Sein Plan scheiterte jedoch, da Putin keine Ressourcen in „Rodina“ investieren wollte.
Kreml-Insider berichten, dass Prigoschin in engem Kontakt zu Putin stehe. Er wolle sich demnach keinesfalls gegen den Kreml-Chef stellen. Vielmehr geht man davon aus, dass seine Pläne im Kreml sogar Anklang fänden. Prigoschins Bewegung werde vor allem auf rabiaten Patriotismus setzen. Dazu gehöre auch eine stetige Kritik an Bürokraten und der Korruption, welches er sich von Regime-Gegner Alexej Nawalny abgeschaut habe.
„Prigoschin begreift und lernt schnell. Er kann sich so als Vertreter des Volkes etablieren, der Gerechtigkeit fordert. Wen können wir verantwortlich machen, wenn wir Kiew nicht erreichen, wenn wir uns aus Cherson zurückziehen? Die Eliten“, so der Kreml-Insider zu „Meduza“.
