Der russische Präsident Wladimir Putin hat offenbar heimlich und vorsorglich russische Häftlinge begnadigt. So sollen sie dazu angehalten werden, einen Söldnervertrag bei Prigoschins Wagnergruppe zu unterschreiben. Das berichtet das „Institute for the Study of War“ (ISW) unter Berufung auf mehrere Medienberichte.
Vor einigen Tagen hat der russischen Menschenrechtsrat dem russischen Sender „RIA“ bestätigt, dass von Wagner rekrutierte Häftlinge begnadigt werden, bevor sie das Gefängnis verlassen. Nach dem russischen Gesetz darf nur Präsident Putin die Begnadigungen selbst aussprechen. Wie das „ISW“ berichtet, unterlägen diese jedoch strengster Geheimhaltung. Zuvor hatte Prigoschin selbst behauptet, zurückkehrende Rekruten begnadigt zu haben, laut „ISW“ hatte er die Befugnis dazu aber nicht.
Dass Putin nun selbst Sträflinge begnadigt, legt nahe, dass er die Wagnergruppe weiter fördern will und ihre Rekrutierungspraktik legitimiert. Für die Straftäter soll so ein Anreiz geschaffen werden, einen Söldnervertrag zu unterzeichnen, damit die Rekrutierungen für die Söldnergruppe weiter vorangetrieben werden. Die ungeschulten Einheiten aus Straftätern werden von Wagner an der vordersten Front eingesetzt, wo sie als Kanonenfutter agieren müssen.
