Experten zufolge hat der russische Machthaber Wladimir Putin kein Interesse daran, einen Nachfolger an der Macht zu etablieren. Vielmehr wolle er weitermachen bis zum Schluss. Das betonte der Exil-Russe Abbas Galljamow, der einst Berater und Redenschreiber Putins war, gegenüber dem YouTube-Kanal „Popular Politics“.
Galljamow betonte, dass sich Putin „sehr wahrscheinlich gegen das Projekt Nachfolger“ entschieden habe. Vor einigen Monaten hatte Galljamow noch vermutet, dass der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew erneut auf Putin folgen könnte. Nun jedoch änderte er seine Meinung. Grund für den Sinneswandel „könnte die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshof“ sein, so Putins früherer Redenschreiber. Am 17. März erließ der Strafgerichtshof in Den Haag einen Haftbefehl gegen Wladimir Putin. Ein freiwilliger Rückzug Putins sei damit „deutlich weniger wahrscheinlich geworden“. Wie Galljamow betonte, habe Putins Herrschaft nun „etwas Endgültiges“.
Putin werde sich bis zum Ende an der Macht festklammern. „Putin selbst bereitet keinen Nachfolger vor. […] Eine Person, die vom Internationalen Strafgerichtshof als Verbrecher gesucht wird, wird sich bis zur letzten Sekunde an der Macht halten.“, so der Kreml-Experte Andrei Piontkowski. Dies bedeute allerdings nicht, dass Putin auch tatsächlich an der Macht bleiben werde. Alles werde „auf dem Schlachtfeld entschieden werden“, so Piontkowski.
