Perus Regierung hat angesichts eines ungewöhnlichen Anstiegs von Fällen des Guillain-Barré-Syndroms für zunächst 90 Tage den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen.
Seit Januar seien in dem südamerikanischen Land 182 Fälle dieser Nervenkrankheit registriert worden, die alle 25 Regionen des Landes beträfen, so das dortige Gesundheitsministerium. Vier Menschen sind demnach bereits an der Krankheit gestorben, während 31 Patienten noch im Krankenhaus behandelt werden und 147 entlassen wurden. Angesichts der starken Zunahme der Fälle in den letzten Wochen hat die Regierung Maßnahmen ergriffen, um die Gesundheit und das Leben der Bevölkerung zu schützen. Der Gesundheitsnotstand ermögliche den Kauf von Immunglobulinen, um die Betroffenen in den nächsten zwei Jahren zu behandeln, so Gesundheitsminister César Vásquez. Zudem sollen die epidemiologische Überwachung und die Referenzlabore zur Analyse von Proben verstärkt werden. Derzeit sei die Krankheit jedoch unter Kontrolle, heißt es.
Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine neurologische Erkrankung, die etwa mit Kribbeln, Taubheitsgefühl, Muskelschwäche und Lähmungserscheinungen einhergeht. Sie tritt meist nach einer Infektion der oberen Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts auf, etwa nach einer Infektion mit Campylobacter-Bakterien oder Dengue- und Zika-Viren. Der Allgemeinarzt Christoph Specht schätzt die Situation in Deutschland gegenüber „RTL“ als „völlig entspannt“ ein. Hierzulande müsse man sich keine großen Sorgen machen.
