Ein Wolf, der aus der Schweiz nach Ungarn eingewandert ist, wurde mutmaßlich von einem Neunjährigen erschossen, meldete das ungarische Staatsfernsehen „MTV“ am Donnerstag.
Die Ermittlungen hätten ergeben, dass der Vater seinem Sohn die eigene Jagdwaffe gegeben habe, mit der der Junge den Wolf mit der Bezeichnung „M237“ im April getötet haben soll. Die Polizei hatte bereits am Mittwoch den Vater des Kindes und einen weiteren Mann festgenommen. Beide sollen bei dem tödlichen Vorfall dabei gewesen sein.
Längste bekannte Wolfs-Wanderung in Europa
Der zwei Jahre alte Wolf hatte zu Lebzeiten eine außergewöhnlich lange Wanderung von 1.900 Kilometern aus dem Schweizer Kanton Graubünden nach Ungarn hinter sich. Er trug einen GPS-Sender, dessen Signale nahe der nordungarischen Gemeinde Hidasnemeti plötzlich verschwanden. Später wurde der Sender in einem Fluss gefunden. Die Polizei vermutete sogleich, dass der Wolf Opfer eines illegalen Abschusses geworden war. Wölfe sind auch in Ungarn geschützt.
Schon damals geriet der Vater des Neunjährigen ins Visier der Ermittlungen, doch zu diesem Zeitpunkt hätte es nicht genügend Beweise gegeben, um ihn festzunehmen. Beiden Männern wird Verbrechen gegen den Naturschutz sowie Gefährdung von Minderjährigen vorgeworfen, wobei der Neunjährige nach ungarischem Recht nicht strafmündig ist.
