Ein russischer Soldat soll einem Freund in einem abgehörten Telefongespräch erzählt haben, dass Moskau Truppen geschickt habe, um seine in der Ukraine stationierte Einheit zu töten. Das Tonband wurde vergangenen Dienstag vom ukrainischen Militärgeheimdienst auf Telegram veröffentlicht.
Russen gegen Russen
Demnach wurde der Mann als russischer Militärangehöriger identifiziert. In dem Gespräch soll der Soldat gesagt haben, dass seine Einheit zwischen ukrainischen und russischen Truppen festsitze und vollständig durch Vertragstruppen ersetzt worden sei. Ihm zufolge wurden diese Truppen aus Gefängnissen in der russisch besetzten ukrainischen Region Luhansk an seinen Standort geschickt mit dem Befehl, seine Einheit zu töten. Für seine Kompanie, von der nur noch zwei Soldaten am Leben seien und in der alle als vermisst geführt würden, gebe es nun keinen Ausweg mehr aus der Nulllinie.
Angriffe sollen erzwungen werden
Das britische Verteidigungsministerium hatte bereits 2022 die Anwesenheit russischer „Sperrtruppen“ dokumentiert, die damit gedroht hatten, ihre eigenen, sich zurückziehenden Soldaten zu erschießen, um Offensiven zu erzwingen. Die Ukraine hatte zuvor Beweise dafür vorgelegt, dass russische Soldaten zugegeben hatten, ihre zurückweichenden Kameraden zu töten. Das US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ hat nach eigenen Angaben das russische Verteidigungsministerium um eine Stellungnahme gebeten, das bisher nicht geantwortet habe.
