Erstmals wurden Fotos veröffentlicht, die den Einsatz nordkoreanischer Waffen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine dokumentieren sollen. Die Fotos des Rechercheprojekts „Ukraine Weapons Tracker“ zeigen 122-Millimeter-Raketen vom Typ R-122 aus Nordkorea, die sich im Besitz der russischen Truppen befinden sollen.
Über Umwege nach Russland
Diese Mehrfachraketenwerfer sind unter der Bezeichnung BM-21 Grad bekannt und können alle ihre 40 Raketen innerhalb von 20 Sekunden abfeuern. Laut „Ukraine Weapons Tracker“ tragen die meisten der Waffen unkenntlich gemachte Herkunftsmarkierungen. Dass sie direkt aus Nordkorea geliefert wurden, sei jedoch unwahrscheinlich. Stattdessen vermuten die Rechercheure, dass die nordkoreanischen Raketen über den Iran nach Russland gelangt sind. Demnach dürfte der Iran diese Raketen auf Lager haben und soll in der Vergangenheit bereits aufgearbeitete chinesische 152-Millimeter-Kanonen an Russland geliefert haben.
USA befürchtet Verstöße
Der Nationale Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten hat wiederholt davor gewarnt, dass Russland nach Wegen sucht, sich Waffenlieferungen aus Nordkorea zu sichern. Dass Russland damit gegen Exportsanktionen verstoßen würde, scheint nicht unwahrscheinlich. Das Land soll bereits vor 2022 heimliche Kohlelieferungen aus Nordkorea erhalten haben.
