Wegen Korruptionsvorwürfen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Entlassung sämtlicher Leiter der regionalen militärischen Rekrutierungszentren angekündigt. Dieser Schritt erfolgt nach zahlreichen Enthüllungen von Bestechungs- und Korruptionsfällen, die das Vertrauen in die Führung des Wehrdienstes untergraben haben.
Über 100 Strafverfahren
„Dieses System sollte von Leuten geleitet werden, die genau wissen, was Krieg bedeutet und warum Zynismus und Bestechlichkeit in Kriegszeiten Landesverrat sind“, teilte Präsident Selenskyj am Freitag auf Telegram mit. Der Beschluss sei nach einer Überprüfung aller Ämter gefallen. Insgesamt sollen bereits 112 Strafverfahren gegen Beschäftigte solcher Wehrersatzämter eingeleitet worden sein.
Oberster Richter offenbar bestechlich
Korruption in Institutionen wie dem Militär und der Justiz ist in dem osteuropäischen Land noch immer präsent. Jüngst wurden schwere Vorwürfe gegen den Obersten Richter erhoben. Dieser soll nach Angaben der ukrainischen Behörden 2,5 Millionen Euro an Bestechungsgeldern angenommen haben. In der Dringlichkeitssitzung wurde er seines Amtes enthoben.
