Nach wiederholten russischen Angriffen in ukrainischem Gebiet meldet die Ukraine erneut Komplikationen im Atomkraftwerk Saporischschja. Das AKW sei durch russischen Beschuss von der externen Stromversorgung abgeschnitten, teilte der staatliche Atomkonzern „Energoatom“ mit.
Bereits in der vergangenen Woche mussten die werkseigenen Generatoren zweimal einspringen, weil die letzte verbliebene externe Hauptleitung und die Reserveleitung ausgefallen waren. In Saporischschja herrsche eine Ausnahmesituation, sagt der ukrainische „Energoatom“-Chef Petro Kotin gegenüber dem „ZDF“. Schon dreimal hätte es zu einem Reaktorunfall kommen können. Das liege daran, dass das AKW von der Stromversorgung abhängig sei, mit der das strahlende Kernmaterial gekühlt werden müsse. Zudem habe Russland bereits alle Leitungen beschädigt, die das Atomkraftwerk mit der externen Stromversorgung verbinden.
Zurzeit versuche Rafael Grossi, der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde, eine Sicherheitszone um das Kraftwerk auszuhandeln und zu errichten.