Selbsternannte Klima-Aktivisten riefen am Dienstagabend mehrfach über eine Notruf-App die Feuerwehr und Polizei zu nicht existierenden Notfällen in Essen.
Der erste Notruf sei gegen 20 Uhr eingegangen. Gemeldet wurden ein Gasaustritt in einem Wohnhaus und eine blutüberströmte Person. Am Einsatzort konnten die Polizeibeamten beides nicht feststellen. Stattdessen erhielten sie im Nachgang über die Chatfunktion der Notruf-App die folgende Nachricht. „Ihr dachtet, es wäre ein Notfall, doch der wahre Notfall – die drohende Klimakatastrophe – durch die Millionen von Menschen sterben werden, wird von unseren Politikern konsequent ignoriert. Wir werden diese Form des Protests fortsetzen, bis unsere Bundesregierung effektive Gesetze erlässt, um die Klimakatastrophe zu verhindern“, schrieben die Klima-Aktivisten.
Bis Mitternacht seien insgesamt fünf Fake-Notrufe abgesetzt worden, zu denen wiederum eine Vielzahl von Einsatzkräften entsandt worden sei. Dazu gehörten etwa ein Einbruch mit bewaffneten Tätern und ein weiterer Gasaustritt. In ihrer Pressemitteilung kritisiert die Polizei Essen das Verhalten der Aktivisten scharf. „Die jeweilige Leitstelle entsendet, dem Anlass entsprechend, eine Vielzahl von Einsatzkräften zum angegebenen Einsatzort. Diese Beamten können zeitgleich nicht für tatsächliche Einsatzlagen zur Verfügung stehen. Wer die Notruf-App missbräuchlich nutzt, macht sich strafbar“, betont die Polizei Essen in ihrer Pressemitteilung. Der polizeiliche Staatsschutz ermittle nun wegen des Missbrauchs von Notrufen. Dabei komme auch zurzeit eine Klima-Aktivisten-Gruppe aus Süddeutschland in Betracht.