Viele russische Männer verlassen Russland aus Angst, im Krieg kämpfen zu müssen. Auch ehemalige Generäle und hochrangige Funktionäre sollen unter ihnen sein. Der US-Sender „CNN“ zitiert den Journalisten und Menschenrechtsaktivisten Vladimir Osechkin, der seinen Landsleuten bei der Flucht nach Europa und in die USA hilft. Die Flucht ist aber nicht ungefährlich,wie Osechkin berichtet. „Wenn es sich um eine hochrangige Person handelt, versteht sie sehr gut, wie die Maschinerie des Putin-Regimes funktioniert, und sie versteht sehr gut, dass sie, wenn sie darüber offen spricht, ein sehr hohes Risiko eines Terroranschlags mit Nowitschok (russisches Nervengift) oder durch Auftragsmörder eingeht“, betont Vladimir Osechkin gegenüber „CNN“.
Im vergangenen Jahr wurden mehrere Journalisten, Politiker, Geschäftsleute und Putin-Kritiker tot aufgefunden. Die Berichte über Fensterstürze und inszenierte Suizide häufen sich. Osechkins Arbeit ist daher lebensgefährlich, weshalb er unter ständiger Bewachung an einem geheimen Ort in Frankreich lebt. „CNN“ zitiert neben Osechkin auch ehemalige Agenten des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB. „Jetzt im FSB ist es jeder für sich, jeder will aus Russland fliehen. Jeder zweite FSB-Offizier will weglaufen“, so der ehemalige FSB-Leutnant Emran Navruzbekov gegenüber „CNN“.