Vor eineinhalb Jahren gab es in Myanmar einen Militärputsch. Festgenomme Gegner der Militärjunta seien Menschenrechtlern zufolge grausam zu Tode gekommen. Die Organisation Human Rights Watch (HRW) dokumentierte sechs Fälle, bei denen Aktivisten zu Tode gefoltert wurden oder wegen verweigerter medizinischer Versorgung starben.
Manny Maung, Myanmar-Expertin von Human Rights Watch: „Diese Todesfälle sind nur die Spitze des Eisbergs des Leidens und der Folter durch das Militär und die Polizei.“ Über 70 Menschen seien laut HRW in Polizeistationen, Verhörzentren des Militärs und Gefängnissen gestorben. Ärzte haben inzwischen einzelne Fotos der Leichen analysiert. Dabei haben diese verbrühte und mit Säure verätzte Haut, fehlende Zähne, gebrochene Knochen, tiefe Wunden und schwere Blutergüsse erkannt.
Teile des Militärs hatten im Februar letzten Jahres gegen die gewählte Regierung von Aung San Suu Kyi geputscht. Die Friedensnobelpreisträgerin sitzt seitdem in Einzelhaft im Gefängnis. Die Generäle unterdrücken seither jeden Widerstand gegen die Militärverwaltung mit blutiger Gewalt und haben die Menschen in Angst und Schrecken versetzt.