In Russland ist ein Dokument aufgetaucht, das Einblicke zur Gründung der Söldnergruppe Wagner gibt. Es soll bei der Durchsuchung von Prigoschins Anwesen aufgetaucht sein. Datiert ist das Papier auf den 1. Mai 2014, vor dem mutmaßlich ersten Einsatz der Wagner-Söldner im Donbass, schreibt das Institut für Kriegsstudien (ISW). Das Dokument enthält stichpunktartig mehrere Regeln, die sich Wagner gibt. Diese sind um handschriftliche Vermerke ergänzt. Wagner-Chef Prigoschin, der als „Direktor“ geführt wird hat das Dokument ebenso unterzeichnet wie „Kommandeur“ Dmitri Utkin, der die Privatarmee gegründet hat.
Prigoschin soll sich demnach um das Bereitstellen von Waffen und Geld, sowie die dauerhafte Beschäftigung der Söldner kümmern. Zudem sollte er die Kämpfer vor rechtlichen Konsequenzen schützen. Utkin hingegen soll neue Rekruten ausbilden und Deserteure beseitigen. Probleme der Gruppe sollten „kollegial“ gelöst werden und ein Alkohol- und Drogenverbot durchgesetzt werden. Zudem verpflichtete sich Wagner-Gründer Utkin, sich in keinem Fall gegen den russischen Präsidenten Putin zu stellen. In Prigoschins Liste heißt es wörtlich übersetzt: „Richte dich nicht gegen das russische Volk“. Nach dem Wagner-Aufstand am 24. Juni wirkt dieser Satz geradezu ironisch.