In der von Russland besetzten Region Cherson ist nach Angaben der Kriegsparteien der Kachowka-Staudamm schwer beschädigt worden. Durch die Zerstörung des Staudamms droht nun dutzenden Dörfern die Überschwemmung. Der Verteidigungsexperte Nico Lange rechnet mit einer vier bis fünf Meter hohen Flutwelle, die nach 15 bis 20 Stunden den Hafen von Cherson erreichen würde.
Kiew und Moskau machten sich am Dienstagmorgen gegenseitig Vorwürfe. Zum aktuellen Zeitpunkt wird aber davon ausgegangen, dass russische Streitkräfte Schuld seien.
Der Militärgouverneur des Gebiets, Olexander Prokudin, warnte, dass der Wasserstand binnen fünf Stunden eine kritische Höhe erreichen würde. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe wegen des Vorfalls den Nationalen Sicherheitsrat einberufen. Der Stausee fasst knapp 18 Milliarden Kubikmeter Wasser, der durch den 1956 errichteten Damm entstand. Er versorgt unter anderem das Atomkraftwerk Saporischschja.