Ein Lagebericht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) prognostiziert für 2023 eine Pleitewelle. Verbandschef Gerald Gaß verweist auf das Krankenhaus-Barometer 2022. Insgesamt beteiligten sich 309 Allgemeinkrankenhäuser ab 100 Betten an der repräsentativen Stichprobe, die von Mitte April bis Ende Juni 2022 durchgeführt wurde.
Dem Barometer zufolge rechnen 59 Prozent der Kliniken Ende 2022 mit roten Zahlen. Das bedeutet einen Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nur noch rund 20 Prozent der Krankenhäuser rechnen im Vergleich zum Vorjahr mit einem positiven Jahresergebnis. Mit Hinblick auf das Jahr 2023 rechnen mehr als die Hälfte der Kliniken mit einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage. Gerald Gaß zufolge seien die von der Bundesregierung geplanten Finanzhilfen zum Ausgleich von Energiepreissteigerungen zwar hilfreich. Strukturelle Defizite können damit wegen der allgemeinen Kostensteigerungen jedoch nicht ausgeglichen werden.
„Der von Gesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigte Vorrang der Medizin vor der Ökonomie bleibt ein leeres Versprechen“, so Gerald Gaß, Verbandschef der DKG. Besorgniserregend sei zudem die Personalsituation in den Kliniken. Fast 90 Prozent hatten zur Jahresmitte Probleme offene Pflegestellen zu besetzen. In der Intensivpflege hatten drei von vier Krankenhäusern Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung.