Am Mittwoch machte Kreml-Chef Wladimir Putin die Teilmobilmachung Russlands bekannt. Dabei sollen vor allem Bürger eingesetzt werden, die schon in der Armee gedient haben. Doch während die russischen Normal-Bürger versuchen zu flüchten, soll ein drohender Einsatz im Ukraine-Krieg die Elite nicht tangieren.
Dies beweist wohl ein Telefon-Streich des Nawalny-Vertrauten Dmitri Nisowzew. Während eines Youtube-Livestreams rief er Nikolai Peskow, den Sohn von Putins Pressesprecher Dmitri Peskow an. Dabei gab sich Nisowzew als Rekrutierungsoffizier aus: „Wir haben Ihnen, Herr Peskow, heute auch auf elektronischem Wege eine Einberufung geschickt, aber Sie haben noch nicht geantwortet. Wir warten auf Sie – morgen um 10 Uhr.“
Während des Telefonats machte er deutlich, dass er im Kreml Fäden ziehen würde, damit ihm der Mobilmachungsbefehl nicht betrifft. Dabei wäre Peskow als ehemaliger Wehrpflichtiger ein Hauptkandidat für die Mobilisierung. „Ich muss ganz allgemein verstehen, was vor sich geht und welche Rechte ich habe. Dass sie mich morgen einziehen – glauben Sie mir, das brauchen weder Sie noch ich“, so Peskow.
Dann forderte er frech, weiterhin auf den Rekrutierungslisten zu stehen und betonte anschließend, nur auf Putins Befehle zu hören: „Ich werde tun, was mir gesagt wird. Wenn Wladimir Wladimirowitsch sagt, ich muss dorthin gehen, werde ich gehen.“