In Russland muss sich ein Junge regelmäßig bei den Behörden melden, weil er die Armee des Landes „verunglimpft“ haben soll. Der elfjährige Schüler aus der Stadt Kamyschin sei auf die schwarze Liste gesetzt worden. Er habe „in sozialen Netzwerken Informationen verbreitet, die den Einsatz der russischen Streitkräfte zum Schutz der Russischen Föderation und ihrer Bürger diskreditieren“.
Das berichtet die lokale Internetseite Infokam.su unter Berufung auf eine örtliche Polizeisprecherin. In Russland kann es schon strafbar sein, öffentlich von Krieg zu sprechen. Dort wird der Angriffskrieg offiziell als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet. Das Parlament in Moskau hat daher ein umstrittenes Gesetz zur Bestrafung wegen „Falschinformationen“ über die Streitkräfte erlassen.