Die Georg-August-Universität in Göttingen fordert von Altkanzler Gerhard Schröder, seine Ehrendoktorwürde niederzulegen. Das teilte die Uni am Mittwoch mit. Zuvor soll Schröder für Gespräche dort gewesen sein. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wolle man Kooperationen und wirtschaftliche Transaktionen mit Russland auf Eis zu legen, so die Universität.
Es sei unverständlich, dass Gerhard Schröder den „verbrecherischen Angriffskrieg nicht klar als solchen benennt.“ Dies sei nicht mit dem Leitbild der Universität vereinbar. „Gespräche mit ihm, in denen er uns auch seine Bemühungen zur Beendigung des Krieges schilderte, konnten unsere Bedenken nicht ausräumen […]“, so die Universität Göttingen.
Die Universität fordere, dass Schröder „seine Tätigkeiten in russischen Unternehmen zumindest ruhen lasse“. Die naturwissenschaftlichen Fakultäten hatten Schröder den Titel im Jahr 2005 verliehen. Schröder hatte sich als Ministerpräsident von Niedersachsen stark für eine Förderung der Universität eingesetzt. Schröder selbst hatte an der Universität Jura studiert.