Auf den schottischen Orkney-Inseln wird über eine Loslösung von Großbritannien diskutiert, da die Finanzhilfe durch die britische und schottische Regierung als unfair empfunden wird.
Der Gemeinderat der Inselgruppe mit ihren rund 22.000 Einwohnern soll nun einen Antrag zur Untersuchung „alternativer Regierungsformen“ prüfen. Der Antrag legt jedoch keine konkrete Lösung fest, sondern zielt vielmehr darauf ab, den Weg zu einer größeren wirtschaftlichen Selbstständigkeit zu ebnen. Gemeindevorsteher James Stockan betont die historisch engen Beziehungen zu Norwegen und weist auf finanzielle Probleme hin, weshalb er mehr finanzielle Sicherheit schaffen wolle. Eine Option soll daher etwa sein, ein selbstverwaltetes Gebiet Norwegens zu werden, wobei die Färöer-Inseln, ein selbstverwaltetes Territorium Dänemarks, als Vorbild dienen. Weitere mögliche Regierungsformen seien ein Kronbesitz wie die Inseln Guernsey und Jersey im Ärmelkanal oder ein Überseegebiet wie Gibraltar oder die Falklandinseln. Der Gemeinderat werde diesen Dienstag über den Antrag diskutieren und verschiedene Optionen prüfen, um die beste Position für künftige Generationen zu finden, so Stockan.
Die Orkney-Inseln gehören seit 1472 zu Schottland, als sie als Mitgift für eine Hochzeit der dänischen Königin Margarethe mit dem schottischen König James III. verpfändet wurden.