In einem Gefängnis in Ecuador sind bei schweren Kämpfen rivalisierender Banden mehrere Insassen getötet worden. Mindestens 44 Gefangene kamen ums Leben und zehn weitere wurden verletzt. Der Gewaltausbruch erfolgte in der Haftanstalt von Bellavista in der Provinz Santo Domingo de los Tsáchilas.
Zahlreiche Häftlinge nutzten die Eskalation für einen Fluchtversuch, teilte die ecuadorianische Staatsanwaltschaft auf Twitter mit. Es fanden Kämpfe zwischen verschiedenen Bandenmitgliedern ausgebrochen, erklärte Innenminister Patricio Carrillo. Die Opfer seien „in den Gemeinschaftsräumen und den Zellen hingerichtet“ worden. Auch Schusswaffen wurden für einen „Versuch einer Massenflucht“ verwendet. Polizeichef Fausto Salinas: „Die Angreifer sind mit großer Brutalität vorgegangen.“ Fast alle Opfer seien mit Messern getötet worden.
112 Häftlinge seien nach einem Fluchtversuch wieder gefasst worden, 108 weitere seien weiter flüchtig. Insgesamt 250 Polizisten, 200 Soldaten und weitere Verstärkung seien im Einsatz. In dem für 1.200 Häftlinge gebauten Gefängnis sind aktuell 1.700 Menschen eingesperrt.
Ecuador liegt zwischen Kolumbien und Peru und ist eine wichtige Drehscheibe für Drogenschmuggel in die USA und nach Europa.