Der Krieg in der Ukraine zeigt, wie stark die Abhängigkeit Deutschlands auf dem Rohstoffmarkt ist. Schon zuvor in der Corona-Pandemie zeigte sich, wie sehr die Wirtschaft beeinträchtigt ist, wenn Lieferketten reißen. In Autos stecken viele Rohstoffe, unter anderem Leichtmetalle wie Aluminium und Magnesium, die aus China oder Russland kommen. Auch Stahl bzw. Eisenerz aus China, Brasilien, Australien oder Indien wird für den Autobau benötigt.
Nickel, Kobalt, Mangan und Kupfer wird für verschiedene Batterien gebraucht. Sie kommen derzeit aus Australien, China oder Chile. Maschinenbauer brauchen jede Menge Stahl und Mikrochips. Den Stahl bezieht man über Großhändler, unter anderem aus der Ukraine. Mikrochips werden hauptsächlich aus China importiert. Die Pharmaindustrie benötigt riesige Mengen Gas und Öl. Außerdem benötigt die Branche mehr als 14 Millionen Tonnen Rohbenzin. Diese werden zu großen Teilen aus Russland bezogen. Etwa 71 Prozent des deutschen Energiebedarfs kamen 2021 aus dem Ausland. Das berichtet „ntv“ unter Berufung auf die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen.
Deutschland ist dabei maßgeblich von russischen Energieimporten abhängig. Wegen des Ukraine-Krieges plant man zukünftig unabhängiger von Russland werden. Während Deutschland Sand, Kies und Natursteine weitestgehend im eigenen Land fördert, werden andere Stoffe importiert. Eisenerz oder Legierungen wie Chrom und Mangan werden ausschließlich importiert. Durch Recycling und Aufbereitung von Schrott hat sich die Abhängigkeit von Importen jedoch reduziert.