Angestellte des Schokoladenherstellers Lindt sollen ihre eigenen Produkte in Supermärkten zerstört haben. Das geht aus Recherchen von „t-online.de“ hervor. So sollen sich Vorfälle häufen, in denen Lindt-Angestellte Waren demolieren, um Rabattaktionen kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum zu vermeiden. Ehrenfried Schorn, Geschäftsleiter mehrerer Edeka-Filialen in Nordhessen, vermutet dahinter Umsatzinteressen von Lindt.
Schorn betonte, dass in seiner Filiale mehr als 25 Lindt-Produkte beschädigt worden seien. „Die haben mit einem Kartonmesser oder einem Kuli sämtliche Schokoladen und Pralinen so aufgeschlitzt, dass nicht nur die Verpackung, sondern auch die Ware zerstört wurde. Alles kaputt“, so Schorn. Kollegen zufolge hätte es in benachbarten Supermärkten ähnliche Vorfälle gegeben.
Bislang habe er aussortierte Produkte kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum stark reduziert verkauft oder gespendet. Lindt-Außendienstler hätten ihn informiert, dass der Hersteller nicht wolle, dass Produkte bis zu oder nach Ablauf verkauft werden – aus gesundheitlichen Gründen. Auf Anfrage von „t-online.de“ ging der Schokoladenhersteller nicht auf die Frage ein, weshalb die Waren demoliert werden.
„Lindt & Sprüngli bietet seinen Konsumenten ausschließlich Waren an, die den Qualitätsansprüchen entsprechen. Aus diesem Grund werden Produkte, die nicht mehr verzehr- oder verkaufsfähig sind, im Handel durch den Außendienst […] gekennzeichnet und aus dem Markt entfernt“, so das Statement von Lindt.