Im Volkswagen-Abgasskandal ist der ehemalige Audi-Chef Rupert Stadler wegen Betrugs zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden.
Zudem müsse der 60-Jährige eine Geldauflage von 1,1 Millionen Euro an die Staatskasse und gemeinnützige Organisationen zahlen, wie das Landgericht München am Dienstag verkündete. Die beiden Mitangeklagten, Ex-Audi-Motorenchef Wolfgang Hatz und Ingenieur Giovanni P., erhielten ebenfalls Bewährungsstrafen und Geldauflagen. Der Prozess gehört zu den prominentesten Verfahren im Zusammenhang mit dem 2015 aufgedeckten Skandal um millionenfache Abgasmanipulationen im Volkswagen-Konzern. Auch Audi war maßgeblich an den Manipulationen beteiligt. Stadler ist das erste Ex-Vorstandsmitglied des Volkswagen-Konzerns, das wegen dieser Vergehen verurteilt wurde.
Alle drei Angeklagten haben die Tatvorwürfe vollumfänglich eingeräumt, nachdem ihnen nach über 2,5 Jahren Prozessdauer ein Deal ohne Gefängnisstrafe angeboten worden war. Während Hatz und P. gestanden, Motoren manipuliert zu haben, gab Stadler zu, den Verkauf der manipulierten Autos in Deutschland zu spät gestoppt zu haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da sowohl die Staatsanwaltschaft als auch alle Angeklagten bis zum kommenden Dienstag Rechtsmittel einlegen können.