Der Neuseeländer Alan Hall, der über 18 Jahre unschuldig im Gefängnis verbracht hatte, hat ein Angebot über eine Entschädigung in Millionenhöhe angenommen.
Knapp fünf Millionen Dollar Entschädigung
Der heute 61-jährige Hall erhält demnach über 4,9 Millionen neuseeländische Dollar, umgerechnet knapp 2,7 Millionen Euro, wie Justizministerin Deborah Russell bekanntgab. Hall wurde 1986 als 23-Jähriger zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, weil er einen 52-jährigen Mann während eines Einbruchs in Auckland ermordet haben soll. Obwohl keine forensischen Beweise auf seine Schuld hinwiesen und die Täterbeschreibung nicht mit seiner Körpergröße übereinstimmte, wurde er für schuldig befunden. 2022 wurde Hall in einem neuen Prozess schließlich freigesprochen. Die neuseeländische Regierung sprach ihm eine „uneingeschränkte Entschuldigung“ aus.
Beweise seien verändert worden
Justizministerin Russell betonte, dass die Entschädigung das erlittene Unrecht niemals wiedergutmachen könne. Die Familie Hall äußerte sich erleichtert über seine Rehabilitierung. Hall war in den 1990er Jahren nach neun Jahren Haft auf Bewährung entlassen worden, wurde aber 2012 wegen Verstoßes gegen die Auflagen wieder ins Gefängnis geschickt. Die Entschädigungszahlung erfolgte, nachdem der Oberste Gerichtshof entschieden hatte, dass wichtige Beweise in seinem Prozess wesentlich verändert worden seien.