Belgische und luxemburgische Ermittlungsbehörden haben in dieser Woche verschiedene Standorte von Ferrero durchsucht. Darunter auch das Werk im belgischen Arlon, wo die mit Salmonellen verseuchten Produkte hergestellt wurden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft seien Dokumente und Computer-Hardware beschlagnahmt worden.
Ferrero steht im Verdacht, Konsumenten zu spät gewarnt zu haben und die Produkte zu spät zurückgerufen zu haben. Obwohl bereits im Dezember 2021 Salmonellen in einem Buttermilch-Tank entdeckt wurden, begann der Konzern erst Anfang April mit dem Rückruf von Kinder-Produkten. Daher werfen die Ermittler dem Konzern fahrlässige Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung vor.
Außerdem geht es um die Vorwürfe der schweren Täuschung und der Gefährdung anderer, wie französische Behörden mitteilten. Allein in Frankreich haben sich 118 Kinder durch den Verzehr der Produkte mit Salmonellen infiziert, 22 von ihnen mussten stationär im Krankenhaus behandelt werden. Insgesamt sind inzwischen 324 Salmonellenfälle in 16 Ländern dokumentiert, auch in Deutschland.