Mit rund 33.500 Kilometern verfügt die Deutsche Bahn über das längste Schienennetz in Europa und befördert täglich Millionen von Menschen und Gütern. Doch die Bahn ist nicht gerade für ihre Pünktlichkeit bekannt. Nicht nur Streiks wegen Tarifverhandlungen sind der Grund für Zugverspätungen und -ausfälle, sondern auch andere Aspekte. Aus welchen Gründen fallen Züge sonst noch aus?
Laut Michael Theurer, dem Beauftragten der Bundesregierung für den Schienenverkehr, sind „personelle Engpässe“ einer der Hauptgründe, wie etwa kurzfristige Krankmeldungen. Nach einer Statistik des Bundesverkehrsministeriums fielen zwischen Mitte 2020 und Mitte 2022 insgesamt 45.431 Regionalzüge wegen personellen Engpässen aus. Aber auch „Dispositionsentscheidungen“, das heißt interne Einsatzweisungen, und technische Probleme können zu Zugausfällen führen.
Wie häufig fallen in Deutschland Züge aus? Die Zahl der Zugausfälle schwankt von Jahr zu Jahr. Die Angaben sind teilweise lückenhaft, da die Deutsche Bahn Zugausfälle nicht in ihre Pünktlichkeitsstatistik einbezieht. Im zweiten Quartal 2022 verzeichnete die Deutsche Bahn insgesamt 9.725 Zugausfälle im Regionalverkehr. Das sind doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Jahres 2021. Im Sommerquartal 2020 seien 3.136 Fahrten von Regionalzügen ausgefallen, so Theurer. Zum Vergleich: Bundesweit sind laut der DB im Schnitt rund 7.000 Regionalzüge pro Tag unterwegs. 2018 und 2019 fielen jeweils rund 5,4 Prozent aller Fernverkehrsfahrten aus, so die Deutsche Bahn AG. 2017 waren es 3,7 Prozent, während im selben Jahr insgesamt 140.000 Züge ausfielen, was einem Anteil von einem Prozent aller geplanten Zugverbindungen entspricht.