Im irakischen Fluss Tigris haben deutsche und kurdische Archäologen dank einer Dürre eine 3.400 Jahre alte Stadt freigelegt. Wegen Niedrigwasser hätten sich die Ruinen aus altorientalischer Zeit zu Beginn des Jahres erneut gezeigt, teilte die Universität Freiburg mit. Zwischen Januar und Februar legten die Archäologen die Siedlung frei und dokumentierten sie.
Anschließend stieg der Wasserspiegel wieder an. Das Team grub eigenen Angaben zufolge unter anderem eine Befestigungsanlage mit Mauern und Türmen, ein mehrstöckiges Lagerhaus sowie über 100 Keilschrifttafeln aus. Vieles ist demnach noch gut erhalten. Die Forscher vermuten, dass die auf den Namen „Kemune“ getaufte Stätte ein wichtiges Zentrum im Mittani-Reich war. Es könnte sich um die antike Stadt Zachiku handeln.
Kemune gehört zu den kurdischen Autonomiegebieten im Norden des Iraks und wurde wohl erstmals 2010 bei einem Niedrigwasserstand entdeckt. Erst 2019 konnten die Grabungen beginnen. Damals wurde ein Palast freigelegt. Um die Ausgrabungen zu schützen, deckten die Archäologen die Ruinen mit Planen ab und schütteten sie mit Kies zu.