Der russische Präsident Wladimir Putin will die Oligarchen seines Landes zur Kasse bitten, um den russischen Staatshaushalt aufzubessern. Für bestimmte Firmen gilt in diesem Jahr eine Übergewinnsteuer von zehn Prozent, wie aus einem Gesetzesentwurf des Finanzministeriums hervorgeht. Angeblich hätten die Oligarchen selbst um die Sonderabgabe gebeten, wie der stellvertretende Ministerpräsident Andrei Beloussow mitteilte. „Viele von ihnen sind wahre Patrioten, egal, was die Leute über sie sagen. Sie identifizieren sich stark mit dem Land, nicht alle, aber viele von ihnen“, betonte Beloussow gegenüber „RBC“.
Die Sondersteuer soll umgerechnet mehr als 3,3 Milliarden Euro einbringen. Offiziell soll das Geld in soziale Bereiche fließen. Kleinere und mittlere Unternehmen und Firmen aus den Bereichen Öl, Gas und Bergbau sollen von der Sondersteuer ausgenommen sein, heißt es. Laut der „Financial Times“ dürften vor allem die krisensicheren Düngemittelhersteller, Metallverarbeiter und Lieferanten von Industrierohstoffen betroffen sein. Schon im Februar 2022 musste der russische Staatskonzern Gazprom eine solche Sondersteuer zahlen, nachdem die Preise für Erdgas aufgrund des Krieges massiv gestiegen waren.