Kanada und China haben im Streit um eine mutmaßliche chinesische Einmischung in kanadische Angelegenheiten jeweils einen Diplomaten des Landes verwiesen. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind seit einiger Zeit angespannt, insbesondere nachdem China versucht haben soll, die letzten Parlamentswahlen in Kanada zu beeinflussen.
Der chinesische Geheimdienst plant nun offenbar, den kanadischen Parlamentarier Michael Chong und seine Verwandten in Hongkong mit Sanktionen zu belegen. Der Grund dafür ist Chongs Unterstützung eines Antrags im Februar 2021, der Pekings Menschenrechtsverletzungen in der Region Xinjiang als „Völkermord“ anprangerte. Kanada hat nun den chinesischen Diplomaten Zhao Wei zur „Persona non grata“, d.h. zur unerwünschten Person, erklärt und ihn aufgefordert, das Land binnen fünf Tagen zu verlassen.
Die kanadische Außenministerin Mélanie Joly betonte, dass Kanada keine Einmischung in seine inneren Angelegenheiten dulde und entschlossen sei, seine Demokratie zu verteidigen. China reagierte umgehend auf die „skrupellose Aktion“ und wies die kanadische Diplomatin Jennifer Lynn Lalonde in Shanghai an, das Land bis zum 13. Mai zu verlassen.
