Russland hat das Abkommen mit der Ukraine zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer vorläufig gestoppt. Es wird am Montag um Mitternacht Ortszeit enden.
Laut dem Kremlsprecher Dmitri Peskow wird Russland zur Erfüllung der Vereinbarung zurückkehren, sobald alle russischen Forderungen für den Getreideexport erfüllt seien. Russland drängt auf eine Lockerung der westlichen Sanktionen, die nach eigenen Angaben die eigenen Getreide- und Düngemittelexporte behindern. Insbesondere die mit Sanktionen belegte staatliche russische Landwirtschaftsbank, die keine Geschäfte mehr abwickeln kann, stellt ein zentrales Anliegen dar. Das von der UNO und der Türkei vermittelte Abkommen hat es der Ukraine ermöglicht, trotz des russischen Angriffskrieges 33 Millionen Tonnen Getreide seit August 2022 zu exportieren. Das Abkommen sollte die sichere Durchfahrt von mit Getreide beladenen Schiffen aus drei ukrainischen Schwarzmeerhäfen durch den Bosporus gewährleisten.
Vor dem Abkommen waren die Agrarexporte aufgrund des Krieges monatelang blockiert. Die erneute Blockade könnte den Getreidetransport über den Seeweg zum Erliegen bringen und die Sicherheit der Frachtschiffe aufgrund der Kriegshandlungen im Schwarzen Meer gefährden. Zudem würde es zu weiteren wirtschaftlichen Einbußen kommen. Getreideexporte sind eine wichtige Einnahmequelle für die Ukraine und tragen zur weltweiten Ernährungssicherheit bei.