Die Staatsanwaltschaft ermittelt aktuell wegen mehrerer rassistischer und fremdenfeindlicher Äußerungen unter Berliner Polizeikollegen. Ein Mitarbeiter der Gefangenensammelstelle Moabit hielt die Aussagen mehrerer Beamter in einem Gedächtnisprotokoll fest.
Demnach soll ein Polizist den Nazi-Richter Roland Freisler gutgeheißen haben. Ein anderer habe einen Kollegen, der an einer nächtlichen Abschiebung beteiligt war, mit dem Zusatz „Gestapo“ angesprochen. Außerdem habe ein Polizist seinen Kollegen mit Migrationshintergrund als „Papierdeutschen“ bezeichnet. Und das seien nicht die einzigen Vorfälle. Darüber hinaus gebe es fünf weitere „Strafermittlungsverfahren bzw. Prüffälle“ im Umfeld, die das LKA noch bearbeite.
Eine aktuelle Studie der TU Berlin bestreitet jedoch, dass Alltagsrassismus bei Berliner Polizisten verbreiteter ist als bei der restlichen Bevölkerung. Es mangele dennoch an Offenheit und Sensibilität, um Diskriminierung strukturell zu vermeiden. Daher müssten die Polizeibeamten regelmäßig im Umgang mit Rassismus und Diskriminierung geschult werden.