Unter den mutmaßlichen Vergewaltigungsopfern in der Ukraine sollen auch Männer und Jungen sein. Das teilten die Vereinten Nationen am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Kiew mit. Der britische „Guardian“ hatte darüber berichtet. Pramila Patten, UN-Sonderbeauftragte für sexuelle Gewalt bei Konflikten, betonte, dass sie solche Berichte erhalten hätten.
Diese seien jedoch noch nicht überprüft. Zahlreiche Fälle sexualisierter Gewalt, ausgeübt durch die russischen Truppen, werden bereits untersucht. Patten warnte jedoch, dass diese Fälle nur die „Spitze des Eisbergs“ seien. Außerdem rief sie Überlebende dazu auf, nicht zu schweigen, sondern ihre schmerzvollen Erfahrungen zu melden.
Laut der ukrainischen Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa gebe es Berichte über sexualisierte Gewalt gegen Männer und Frauen aller Altersgruppen. In Irpin nahe Kiew würden Vergewaltigungen von Russland als bewusste Kriegsstrategie genutzt, um den Widerstand der ukrainischen Bevölkerung zu brechen.