Russland plant wohl die Ausfuhr von insgesamt 1,8 Millionen Tonnen Getreide aus den besetzten Gebieten der Ukraine. Das haben Recherchen des „NDR“ sowie Auswertungen von Schiffsdaten, Satellitenbildern und russischen Dokumenten ergeben. Demzufolge wären schon bereits eine Million Tonnen Getreide über Häfen der Krim-Halbinsel verschifft worden.
Die Transporte gingen meist nach Syrien, Russland oder in die Türkei. Zwar würden die russischen Schiffe ihre Ortungsgeräte abschalten, jedoch könne man anhand von Satellitenbildern den Weg der Transportschiffe nachvollziehen. Offenbar sei der Diebstahl von Getreide bereits langfristig von den russischen Besatzern geplant und organisiert worden.
Bei den diesjährigen Weltmarktpreisen könne Russland mit den illegalen Ausfuhren um die 600 Millionen US-Dollar erwirtschaften. Völkerrechtlern zufolge sei die rechtswidrige Aneignung von Getreide in großem Ausmaß ein Kriegsverbrechen.