Im Westen verdichten sich die Zeichen, dass die Lecks an den beiden Gas-Pipelines auf einen Sabotageakt zurückzuführen sind. Während Russland eine Verantwortung bestreitet, fällt im Westen zunehmend der Verdacht auf den Kreml.
Die britische „Times“ berichtet unter Berufung auf Regierungsquellen, dass ein Sabotageakt „wahrscheinlich vorsätzlich und geplant“ mit einem Sprengsatz durchgeführt wurde. Die Quelle vermutet, dass Russland den Sprengsatz per Unterwasserfahrzeug zu den Pipelines brachte.
„Sie könnten monatelang dort sitzen und darauf warten, dass ihnen gesagt wird, dass sie explodieren sollen“, zitiert die „Times“. Wie die „Bild“ berichtet, verdächtige die Bundesregierung die 561. Marinebrigade des russischen Militärgeheimdienstes GRU. Dabei soll es sich um eine Unterwasser- Sabotageeinheit handeln, die auf derartige Einsätze in großer Meerestiefe spezialisiert sein soll.
Belege für eine Verwicklung des GRU nannte „Bild“ nicht. Deutsche Sicherheitsbehörden gehen offenbar davon aus, dass in den Pipelines schon beim Bau Sprengsätze als Abschaltvorrichtungen für den Ernstfall“ integriert worden sind.