In einem Radius 50 Kilometern um das Atomkraftwerk Saporischschja verteilen die ukrainischen Behörden derzeit Jodtabletten. Insgesamt sollen wohl mehr als 5.000 Einwohner der Stadt Tabletten abgeholt haben. Zuletzt belieferte man 13 Schulen mit den Mitteln.
Vor einer Woche wurde das Kraftwerk erstmals seit 40 Jahren vom Stromnetz getrennt. Russische Angriffe zerstörten auch die letzte funktionierende Starkstromleitung in dem Werk. Die ukrainische Atombehörde Energoatom warnte daraufhin vor einer Freisetzung „radioaktiver Substanzen“.
Wie auch bei der Tragödie in Tschernobyl würde durch das Einatmen das Risiko für Schilddrüsenkrebs steigen. Tabletten aus nicht-radioaktivem Jod sollen deshalb verhindern, dass die Schilddrüse angefallen wird. Das gefährliche Jod wird dann auf natürlichem Weg über den Urin ausgeschieden.