Obwohl im August ein Mitarbeiter im Leipziger Amazon-Logistikzentrum starb, lief der Schichtbetrieb weiter. Dies geht aus einer veröffentlichten Recherche von CORRECTIV.Lokal und anderen Medien hervor.
Demnach treffe Amazon keine Schuld am Tod des Mannes am 15. August. Er sei zusammengebrochen und eines natürlichen Todes gestorben. Problematisch sei Amazons Umgang mit dem Vorfall gewesen. Während des mehrstündigen Einsatzes von Rettungskräften und Polizei ließ das Management den Betrieb weiterlaufen.
Amazon selbst weist die Schuld teilweise von sich. Die Unglücksstelle sei ohnehin, neben extra Pappwänden, durch höhere Regale und eine Wand abgeschirmt gewesen. Außerdem seien Arbeitsstationen gesperrt, die Wegeleitungen für die Angestellten geändert, Förderbänder abgeschaltet und psychologisches Personal eingesetzt worden. Der Konzern räumt aber auch Fehler ein. So sei es „nicht optimal gelungen“, einige ankommende Mitarbeiter in einen anderen Bereich zu versetzen. Das Angebot von Amazon, bezahlt freizunehmen, sei den befragten Angestellten unbekannt gewesen. Unklar bleibt, warum Amazon den Schichtbetrieb nicht eingestellt hat.