In einem abgehörten Telefongespräch mit seiner Frau hat ein russischer Soldat über die schwierige Lage an der Front berichtet und seinem Ärger Luft gemacht. Dies geht aus einer Tonaufnahme hervor, die der ukrainische Militärgeheimdienst veröffentlicht hat. Die ukrainische Wochenzeitung „Kyiv Post“ hat darüber berichtet.
Demnach erleiden die Moskauer Streitkräfte an der Front enorme Verluste. Außerdem beklagt sich der Soldat über die schlechte Ausrüstung und den Mangel an Munition. In dem Telefonat bezeichnet er die Kommandanten als „Idioten“, die die Soldaten in gefährliche Stellungen bringen würden, und äußert die Sorge, dass sie bald alle tot sein werden. Gleichzeitig lobt er die ukrainischen Streitkräfte für ihren starken Kampf und ihre gute Ausrüstung. Er mahnt seine Frau, nicht zu glauben, was sie in russischen TV-Nachrichten sieht. Am besten sollte sie den Fernseher gar nicht erst einschalten, denn was dort erzählt wird, sei im Allgemeinen Unsinn, so der Soldat.
Zwar lassen sich diese Angaben nicht unabhängig überprüfen, jedoch wäre es nicht das erste Mal, dass russische Soldaten die prekäre Lage und die schwindende Moral ansprechen. Laut dem britischen Verteidigungsministerium sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine rund 250.000 russische Soldaten getötet, verletzt oder vermisst worden.