Der russische Angriffskrieg in der Ukraine läuft nicht so, wie sich Putin und der Kreml das vorgestellt hatten. Medienberichten zufolge bereiten sich Putins-Leibwächter sogar darauf vor, einen möglichen Putsch des Kreml-Chefs zu vereiteln. Immer mehr Indizien lassen darauf schließen, dass der russische Präsident die Kontrolle verliert, wie der Historiker Timothy Snyder hat im Interview mit „t-online“ erklärt.
1. „Krieg“ statt „militärische Spezialoperation“: Während zu Beginn noch von einer „militärischen Spezialoperation“ gesprochen wurde, wird mittlerweile offen gesagt, dass es sich in der Ukraine um einen „Krieg“ handelt.
2. Teilmobilmachung: Zu Beginn wollte Putin eine Teilmobilmachung unter der zivilen Bevölkerung unbedingt vermeiden. Allerdings musste er sie wegen der hohen Verluste später doch ausrufen.
3. Annexionen besetzter Gebiete: Ende September ließ Putin die Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson annektieren. Wenige Wochen später eroberten die Ukrainer jedoch Cherson zurück. Das zeige deutlich, dass Russland die eroberten Gebiete nicht halten kann.