Statt einer Verlängerung des Getreideabkommens hat Russland unverhohlen gedroht, auch zivile Schiffe auf dem Weg in die Ukraine anzugreifen. Der Kreml rechtfertigte die Drohung damit, dass diese „potenziell auch militärische Ladung transportieren“ könnten. Zahlreiche Experten fordern daher, dass die Nato nun reagieren müsse und Kriegsschiffe ins Schwarze Meer schicken soll, um Getreideschiffe sicher zu eskortieren. Mit Schiffen der Nato-Seestreitmacht soll ein „sicherer und freier ukrainischer Schiffsverkehr ermöglicht werden“, betonte der schwedische Russlandexperte Anders Aslund.
Auch der Schach-Weltmeister und Kreml-Kritiker Garri Kasparow forderte die Nato dazu auf, „Frachtschiffe mit Getreide dorthin zu eskortieren, wo es dringend gebraucht werde“. Der deutsche Militärexperte Carlo Masala forderte, dass man Russland endlich „rote Linien in der Ukraine setzen“ müsse. Schließlich hätten die letzten 16 Monate gezeigt, „dass Russland bei Druck und Drohung bislang immer eingelenkt hat“, so Masala.