Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat dem ukrainischen Volk zu seinem Unabhängigkeitstag gratuliert und Friedensbemühungen angeboten.
Belarussen und Ukrainer hätten viele Gemeinsamkeiten
In seiner Grußbotschaft heißt es, dass viele Generationen von Belarussen und Ukrainern jahrhundertelang in Harmonie und Respekt gelebt hätten. Sie hätten gemeinsam gegen den Faschismus gekämpft und in den ersten Nachkriegsjahren ihren gemeinsamen Staat wieder aufgebaut, bevor sie 1991 unabhängig wurden, so Lukaschenko. Anschließend macht der Präsident offenbar ein Friedensangebot: „Wir sollten den Wert unserer Nachbarschaft nutzen, um die Konfrontation zu beenden. Die belarussische Seite ist bereit, alles Notwendige dafür zu tun und sogar noch mehr. Ich glaube, dass wir es schaffen können.“ Zudem wünschte der 68-jährige Präsident allen Ukrainern, dass in ihrem Land sehr bald der unschätzbare Frieden herrsche, den alle Menschen mit gutem Willen so sehr bräuchten.
Belarus eigentlich Unterstützer von Russland
Lukaschenkos Friedensangebot wirft jedoch Fragen auf, da Belarus als enger Verbündeter Russlands gilt, das seit Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt. Außerdem bestätigte der 68-Jährige kürzlich in einem Interview mit einer pro-russischen Propagandistin, dass Russlands Armee zu Kriegsbeginn über Belarus in die Ukraine eingedrungen war. Allerdings scheint der Präsident nun ein Ende des Krieges zu wollen: Bereits im März hatte er erfolglos zu sofortigen Friedensverhandlungen ohne Vorbedingungen aufgerufen.