Andrij Melnyk, der ukrainische Vize-Außenminister, geht davon aus, dass das Ende des Ukraine-Krieges „von den Entscheidungen abhängt, die in Berlin getroffen werden“. Dabei seien auch die Entscheidungen von Bedeutung die „nicht getroffen werden“, so Melnyk. Das betonte der frühere ukrainische Botschafter in Berlin im „Spiegel“-Podcast „Moreno+1“. Deutschland war, sei und bliebe der wichtigste Partner der Ukraine in Europa, so Melnyk. Der 47-Jährige war bis Oktober 2022 Botschafter der Ukraine in Berlin. Der breiten Öffentlichkeit wurde er erst nach Kriegsbeginn bekannt. Melnyk kritisierte mehrfach die anfangs zögerliche Haltung der Bundesregierung bezüglich Waffenlieferungen an die Ukraine. Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz eine Reise nach Kiew abgesagt hatte, nannte er ihn eine „beleidigte Leberwurst“ und sorgte damit für einen Skandal.