Die Attacke auf die Krim-Brücke hat offenbar Folgen auf die russische Logistik im Süden der Ukraine. Das geht aus einem Bericht des „Institute for the Study of War“ (ISW) hervor. Moskau soll die Mengen an Menschen, die von der Krim flüchten, über die von Russland annektierte Südukraine umleiten. Dieses Vorgehen soll zu enormen Staus führen. Die Folge ist, dass der Verkehr vom russischen Tourismus auf die besetzte Krim die Logistik für die Südukraine inmitten der laufenden ukrainischen Gegenoffensive im Süden behindere.
Die russische Regierung habe es verpasst, die Menschen in den Kriegszustand zu versetzen, so die Militärexperten des ISW. Die Krim-Brücke befindet sich an einer der beiden Bodenkommunikationslinien der russischen Streitkräfte für die Truppen im Süden. Die zweite Linie zieht sich durch die annektierten Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson.
Diese verbleibende Logistikroute ist nun ein einzelner Ausfallpunkt für die Versorgung der großen Zahl mechanisierter russischer Streitkräfte in der Südukraine, die für den Widerstand gegen ukrainische Gegenangriffe benötigt werden. Ein Ausfallpunkt ist ein Bestandteil eines Systems. Wenn ein Ausfall dieses Systems eintritt, folgt der Ausfall des kompletten Systems. Jedoch soll Moskau weiterhin damit werben, die besetzte Krim als Reiseziel zu nutzen. Dabei fordern sie die russische Bevölkerung auf, durch Kriegsgebiet zu fahren, so das ISW.