Militärexperten rechnen damit, dass die Kämpfe in der Ukraine schon bald in eine entscheidende Phase kommen könnten. Oberst Markus Reisner vom Generalstab des österreichischen Bundesheeres betonte, dass es für lange Diskussionen um Waffenlieferungen schon zu spät sein könnte.
Das gab Reisner im Interview mit „ntv“ bekannt. So habe es die Ukraine im letzten Jahr vermehrt geschafft, das Momentum in der einen oder anderen Offensive aufrecht zu erhalten. Dies sei nun nicht mehr der Fall. Vielmehr entwickelten sich die Kämpfe hin zu einem Stellungskrieg. Dieser würde eher den russischen Truppen in die Karten spielen, die nun Zeit hätten, sich an den entsprechenden Linien einzugraben und zu koordinieren.
Auch Truppen, die den Russen bei vergangenen ukrainischen Offensiven gefehlt hatten, könnten nun wieder aufgefüllt werden. Die bisherigen westlichen Waffenlieferungen hätten die ukrainischen Streitkräfte sehr gut aufgerüstet und die Offensiven um Charkiw und Cherson ermöglicht. „Aber man darf nicht vergessen: Russland hat […] enorme Bestände und diese Bestände zieht es heran und die müssen natürlich niedergekämpft werden. Und das macht es so schwierig für die Ukraine“, so Reisner.